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Glockengießer in Overath

Overath ist als Glockengemeinde bekannt. Man erzählt sich, dass Overather Glockengießer vom 14. bis 16. Jahrhundert zahlreiche Glocken gossen, von denen noch heute viele in Betrieb sind. Wie schon erwähnt, waren deren Lehrmeister vermutlich die Benediktinermönche von St. Cyriax und Siegburg.
Wie alle Glockengießer der früheren Jahrhunderte gingen auch die „ehrenwerten Meister“ von Overath auf die Wanderschaft. Am Aschermittwoch verließen sie ihre Heimat und zogen durch die rheinischen und benachbarten Gebiete von Dorf zu Stadt, von Kirche zu Kloster. Erst gegen Allerheiligen trafen sie wieder in der Heimat ein. Nur wenige Geräte hatten diese fahrenden Kunsthandwerker mitzunehmen: Maßstäbe, Tabellen zur Berechnung der Glockenrippen und Gießformen für Schriften und Verzierungen. Vor Ort wurden geeignete Handwerker zu Hilfe genommen: Maurer zum Bau der Gießgrube und des Schmelzofens, Schreiner zum Ausschneiden der Schablonen für die Gießformen und Schmiede zum Anfertigen der Eisenteile. An einer günstigen Stelle wurden alle Glocken für die Klöster und Kirchen der Nachbarschaft angefertigt.
Eine dieser Glocken steht als Dauerleihgabe in der Eingangshalle des Bürgerhauses.

Overather Glocke im BürgerhausGlockenform vor dem Eingraben in der GießgrubeGlockengussAufgeschnittene Form mit Glocke