Name und Geschichte
Der Name Spich bedeutet stehendes Wasser (Tümpel, Teich) von Altarmen des Rheins.
Bodenfunde lassen darauf schließen, dass die ersten „Spicher“ hier schon etwa um 3800 vor Christus z.T. in Pfahlbauten ansässig waren. Die spätere Siedlungsgeschichte war geprägt durch die Geschichte der beiden Adelshäuser Haus Broich und Haus Spich. Sie wurden erstmalig im 12. Jahrhundert erwähnt. Der Name Broich verweist auf eine Sumpf-, Moor- und Bruchgegend, der Name Spich ist oben schon beschrieben. Erst nach der Trockenlegung dieses Gebietes konnte eine weiter reichende Ansiedlung erfolgen. Unruhige Zeiten durch Pfändungen, Eheschließungen und Gerichtsstreitigkeiten bescherten den Anwesen Spich und Broich häufig wechselnde Besitzer. Die ursprünglichen Gebäude existieren heute nicht mehr. 1620 wurde das Renaissance-Herrenhaus (Broich) an der Burgstraße errichtet, das heute noch einen „fürstlichen“ Eindruck macht. Von der Gesamtanlage des Hauses Spich ist nur noch das 1866 neu erbaute Herrenhaus an der Hauptstraße erhalten.
Auch die Ortschaft Spich erlebte unruhige Zeiten. Das Dorf wurde im 16. Jahrhundert niedergebrannt, kriegerische Auseinandersetzungen im 18. Jahrhundert setzten den Bewohnern arg zu. Erst im 19. Jahrhundert wurde die Geschichte Spichs friedlicher. Nach Jahren unter erst französischer und dann preußischer Verwaltung wurde Spich 1846 schließlich eine selbständige Gemeinde, gehörte aber weiterhin zur Bürgermeisterei Sieglar.
Es gab auch einmal eine Halle für Luftschiffe in Spich. Mehr darüber steht hier.
Unter Zuhilfenahme der „Spicher Geschichtsbriefe“
von Matthias Dederichs