Der Name
Kriegsdorf – was ist denn das für ein Name? Wohnt hier in diesem kleinen Dorf am Rande des Troisdorfer Siedlungsgebietes etwa ein besonders streitsüchtiges Volk?
Nein – der Name ist nicht aus irgendwelchen kriegerischen Auseinandersetzungen entstanden. Es wird vielmehr die Geschichte erzählt, dass früher einmal ein alter Rheinarm – vielleicht war es auch nur ein kleiner Bach – bis nach Kriegsdorf gereicht hat. Ein solches Rinnsal wurde im 12. Jahrhundert „Criche“ genannt, später wurde es „Creek“ genannt, das Dorf am langen Wasserarm, das Dorf am Rande eines (vertrockneten) Moores. Vielleicht ist es aber auch wie bei Troisdorf ein Vorname, den man heute nicht mehr kennt. Im Laufe der Geschichte gab es dabei viele Schreibweisen für Kriegsdorf: Creistorp (1378), Kreistorf (1471), Kriesdorf (1770), ab 1824: Kriegsdorf.
Es wurde uns von den Vorfahren überliefert, dass die Kriegsdorfer Bürger als „Lehmträtscher“ bezeichnet werden. Wie kam es dazu? Der schwere und vielfach nasse Lehmboden haftete an den Schuhen und so wurden die Kriegsdorfer auch außerhalb des Ortes erkannt. Es wird heute die Geschichte erzählt, dass die Kriegsdorfer früher nach Sieglar zur Sonntagsmesse gingen und auf den Feldwegen zwischen den beiden Orten war Lehm. Und so kamen die Kriegsdorfer in die Kirche und die Sieglarer Bürger sagten: „Jetzt kommen die Kriegsdorfer Lehmträtscher“.
von Ortsvorsteher Robert Kloos