Schule
Bis 1871 gingen die Eschmarer Kinder in Sieglar zur Schule. Ab 1871 bis 1876 gingen dann die Kinder in den Tanzsaal der Gaststätte des Wirtes Heinrich Schumacher. Dieser Tanzsaal befand sich gegenüber dem Bauernhof Braschos an der Straßengabelung nach Mondorf und Müllekoven.
Im Jahr 1875 wurde ein Grundstück für die Schule erworben und mit dem Bau begonnen. Am 3. Mai 1876 zogen sämtliche Schulkinder mit Gesang vom Tanzsaal in die neue Schule.
Das einzige Klassenzimmer war für 90 Kinder berechnet, was damals nicht selten war.
Ende des 2. Weltkriegs musste die Schule über ein halbes Jahr geschlossen werden. Schulkinder von heute fänden das vielleicht toll, aber damals herrschte Not an allem. Als der Unterricht im Sommer 1945 wieder aufgenommen werden konnte, gab es nicht für alle Kinder ausreichend Lese- und Rechenbücher. Hefte, Tafeln und Griffel (mit denen die Kinder auf ihren Schiefertafeln schrieben), gab es noch immer nicht zu kaufen. Um den Ofen im Klassenzimmer zu heizen und den Unterricht im Winter 1945/46 aufrecht zu erhalten, brachten die Kinder täglich Holz und Briketts mit zur Schule.
Wie schwierig das Leben in der Nachkriegszeit für die Bevölkerung war, lässt sich auch daran erkennen, dass für die Schulkinder der „Kartoffelkäfer-Suchdienst“ eingeführt wurde. „Es wurden vier Kolonnen gebildet (…) Suchtage sind Montag und Donnerstag (…) Heute wurden gefunden 146 Käfer, 27 Larven und 96 Eigelege.“ So steht es in der Schulchronik.